Positionspapier vorgestellt: Bündnis 90/Die Grünen zur Kreativwirtschaft.

Letzte Woche stellte die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, im Rahmen eines parlamentarischen Abends, ihr 10-seitiges Positionspapier zur Soloselbständigkeit in der Kreativwirtschaft vor.

Ich möchte zwei Punkte herausgreifen, die ich schon mehrfach thematisiert habe – sowohl hier [in der AGD Gruppe] auf Xing als auch im Gespräch mit Abgeordneten und Referenten der beiden Oppositionsparteien im Bundestag: Honorardumping im öffentlichen Sektor und unbezahltes Crowdworking auf kommerziellen Plattformen.

Das Factsheet der Fraktion, eine Kurzfassung zum Positionspapier, enthält folgende Aussagen dazu:

„Öffentliche und öffentlich-rechtliche Auftraggeber stärker in die Pflicht nehmen, angemessene Vergütungen zu zahlen“

„Digitale Plattformen stärker in die Pflicht nehmen, Kreative angemessen zu vergüten, wo mit kreativer Leistung wirtschaftliche Gewinne erzielt werden“

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Honorar-Dumping: Regionalzeitung erspart sich peinliches Gerichtsurteil.

Der Berliner Germanist und Politikwissenschaftler Laurent Joachim hat auf Carta.info einen empfehlenswerten Beitrag über die skandalöse Honorarpraxis in der Zeitungsbranche geschrieben: „Honorar-Dumping: Für den Verlag ist das alles ohne Risiko“. Joachim berichtet über den Fall eines Foto-Journalisten, der erfolgreich gegen den Reutlinger Generalanzeiger geklagt hat. Nach eigener Aussage des Blatts, die auflagenstärkste Abonnementzeitung in der Region mit einer eigenen „Vollredaktion“ (Quelle: www.gea.de).

Im Interview spricht der Kläger Martin Schreier über den jahrelangen Verstoß seines Arbeitgebers gegen geltende Vergütungsregeln und über die Risiken, die eine Honorarklage für einen freiberuflich tätigen Journalisten mit sich bringt.

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4. Diskussion zu dem Beitrag „Rezension einer Sendung aus der Reihe Essay & Diskurs auf Deutschlandfunk.“

Hallo Herr Z,

die von Ihnen geschilderten Vorfälle in der Fleischindustrie kann ich mir gut vorstellen. Die Branche hat ja schon öfter bewiesen, dass sie wenig von verantwortungsbewusstem Wirtschaften hält, die Liste der Skandale (z. B. auf http://www.foodtwatch.org) wird immer länger.

Sie haben nicht geschrieben, woher Ihre Informationen stammen. Haben Sie Belege für die Vorfälle? Damit das Thema nicht nur ein Aufreger bleibt, könnten Sie z. B. die Gewerkschaft darüber informieren (http://www.ngg.net) oder die Verstöße den zuständigen Behörden melden (http://www.zoll.de).

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2. Diskussion zu dem Beitrag „Rezension einer Sendung aus der Reihe Essay & Diskurs auf Deutschlandfunk.“

Hallo Herr Z,

ich habe Ihre Kommentare gelesen. Auch Ihnen vielen Dank. Meine Antworten habe ich nach Stichpunkten zusammengefasst:

Staat:
Der Ruf nach dem Staat wäre auch nicht unbedingt mein erster Impuls. Wie viele meiner Kollegen, habe ich eher eine antihierarchische Lebensauffassung. Doch wenn fairer Wettbewerb und gerechte Bezahlung fast schon zum Ausnahmefall werden, hilft uns Individualismus nicht weiter.

Die Wirtschaft soll dem Menschen dienen. Nicht einem, oder wenigen Menschen, sondern möglichst vielen. Wenn dies nicht mehr geht, ist ein Eingreifen des Staates notwendig. Um die Balance wiederherzustellen, braucht es manchmal eine größere Gemeinschaft.

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1. Diskussion zu dem Beitrag „Rezension einer Sendung aus der Reihe Essay & Diskurs auf Deutschlandfunk.“

Hallo Herr K,

auch ich habe den Beitrag von Jan-Peter Wahlmann auf der AGD-Website gesehen. Nach meinem Quellenstudium (o. g. Links), komme ich jedoch zu einer ganz anderen Einschätzung als er. Ich habe keinen Beleg dafür gefunden, dass Arbeit an der Grenze zur Armut etwas mit persönlicher Lebensplanung zu tun haben könnte.

Ihren Einspruch finde ich daher sehr berechtigt.

Wenn es darum geht, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, helfen Beschönigungen nicht weiter. Eine Krankheit geht ja auch nicht weg, nur weil wir ihre Symptome ignorieren oder sie in wohlklingende Worte kleiden. Work-Life-Balance ist so ein schönes Wort – viel schöner als beispielsweise Unterbeschäftigung. Für viele Kreative klingt Work-Life-Balance wie Hohn. Für mich klingt es nach Verschleierung.

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Rezension einer Sendung aus der Reihe Essay & Diskurs auf Deutsch­land­funk.

„Alles umsonst im Netz? Kreativwirtschaft in der digitalen Zukunft“ Von Simon Brückner. Als Stream verfügbar bis 02. Januar 2017.

Unbedingt hörenswert!
http:x//www.deutschlandfunk.de/digitale-zukunft-alles-umsonst-im-netz.1184.de.html?dram:article_id=355035

In seinem Radio-Essay „Alles umsonst im Netz?“ beschreibt der Berliner Dokumentarfilmer und Journalist Simon Brückner den Wandel in der Arbeitswelt der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Der Autor stellt die richtigen Fragen:
Warum können viele Kreative, trotz eines wachsenden Marktes, nicht mehr von ihrer Arbeit leben?

Warum steckt eine Branche, die vor rund einem Jahrzehnt noch als zukunftsträchtige Goldgrube galt, heute in einer tiefen Krise?

Warum sinken Budgets, brechen Preise ein und laufen Förderungen aus, obwohl Auftraggeber satte Gewinne machen und unsere Gesellschaft so reich ist?

Brückner beobachtet einen Markt, in der die kreative Intelligenz die Verlustseite bildet, während die technische Intelligenz gut verdient.

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