Honorar-Dumping: Regionalzeitung erspart sich peinliches Gerichtsurteil.

Der Berliner Germanist und Politikwissenschaftler Laurent Joachim hat auf Carta.info einen empfehlenswerten Beitrag über die skandalöse Honorarpraxis in der Zeitungsbranche geschrieben: „Honorar-Dumping: Für den Verlag ist das alles ohne Risiko“. Joachim berichtet über den Fall eines Foto-Journalisten, der erfolgreich gegen den Reutlinger Generalanzeiger geklagt hat. Nach eigener Aussage des Blatts, die auflagenstärkste Abonnementzeitung in der Region mit einer eigenen „Vollredaktion“ (Quelle: www.gea.de).

Im Interview spricht der Kläger Martin Schreier über den jahrelangen Verstoß seines Arbeitgebers gegen geltende Vergütungsregeln und über die Risiken, die eine Honorarklage für einen freiberuflich tätigen Journalisten mit sich bringt.

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Erneuerung in Orange

Die Düsseldorfer Kommunikationsdesignerin Annika Lyndgrun fragte in ihrem lesenswerten Blogbeitrag: „Die Farbe Or­ange – Melan­cholis­cher Herbst und bil­liger Kon­sum“, ob die Farbe Orange, die in unserem Kulturkreis als Inbegriff billigen Plastik-Schicks der 70er Jahre gilt, gerade rehabilitiert wird.

In der AGD-Gruppe auf Xing wollte Annika Lyndgrun wissen, was unsere Erfahrungen mit dieser Farbe sind. 

Mein Kommentar vom 30.10.2016:

Bei meinem letzten Aufenthalt in Straßburg wurde ich von Orange, dem Mobilfunkanbieter und früheren Staatskonzern France Télécom, begrüßt.

Daraufhin fragte Annika Lyndgrun, „wie ein Mobilfunkanbieter an diesen Namen kommt.“

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Andrea’s Deppenapostroph?

Unter Designern taucht immer wieder die Frage auf, ob bei Eigennamen das Genitiv-s, wie im Englischen, mit Apostroph (Stammapostroph) abgetrennt werden muss.

Falsch gesetzte oder sinnlose Apostrophe werden von einigen Kritikern auch als Deppenapostroph bezeichnet. Dabei wird vor allem die häufige Verwendung des apostrophierten Genitivs beklagt.

Die Auseinandersetzung ist nicht neu, da sich die Regeln zur korrekten Verwendung des Apostrophs in der deutschen Sprache schon mehrfach geändert haben.

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Semantisches Differential

Die Düsseldorfer Kommunikationsdesignerin Annika Lyndgrun stellt in ihrem lesenswerten Blogbeitrag: „Es soll ir­gend­wie mod­ern ausse­hen… – De­sign beschreiben“ eine Liste mit gegensätzlichen Begriffspaaren (z. B. elegant – rustikal) vor, die sie für die Kommunikation mit ihren Auftraggebern entwickelt hat.

In der AGD-Gruppe auf Xing bat sie um unsere Einschätzung und weitere Ideen.

Mein Kommentar vom 17.10.2016

Hallo Annika Lyndrun,

ich finde solche Listen super, weil man damit sehr schnell herausfinden kann, welche Einstellungen ein Auftraggeber hat und was er von mir und meiner Arbeit (Text/Gestaltung) erwartet.

Ihre Liste, mit den gegensätzlichen Adjektiven, erinnert mich an das Semantische Differential, das im Marketing eingesetzt wird. Ursprünglich stammt es aus der Psychologie und wurde von Charles Egerton Osgood entwickelt (C. E. Osgood, G. Suci, P. Tannenbaum: The Measurement of Meaning 1957).

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Mein Fazit aus zwei Fach­gesprächen mit Bündnis 90/Die Grünen: Kreative sind system­relevant.

Die Bundestagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen hatte Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft zum „Grünen Kreatvimpuls“ nach Berlin eingeladen, um gemeinsam (1.) Möglichkeiten der Förderung und (2.) Selbstorganisation sowie (3.) durchsetzbare Rechte und (4.) ökonomische Absicherung von (Solo-)Selbständigen zu erörtern. Hintergrund: Die Partei arbeitet gerade an einem Positionspapier zur Kultur- und Kreativwirtschaft.

Hier mein Bericht:
An den beiden nicht öffentlichen Fachgesprächen, die am Freitag, 23. September und am Montag, 26. September stattfanden, nahmen Branchenkenner aus unterschiedlichen Disziplinen teil überwiegend Freiberufler mit akademischem Hintergrund und Berufserfahrung. Zwei Schauspieler, mehrere Schriftsteller, Journalisten, eine Lektorin, einige Filmschaffende, Komponisten und ich, als Kommunikationsdesigner.

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Rezension einer Sendung aus der Reihe Essay & Diskurs auf Deutsch­land­funk.

„Alles umsonst im Netz? Kreativwirtschaft in der digitalen Zukunft“ Von Simon Brückner. Als Stream verfügbar bis 02. Januar 2017.

Unbedingt hörenswert!
http:x//www.deutschlandfunk.de/digitale-zukunft-alles-umsonst-im-netz.1184.de.html?dram:article_id=355035

In seinem Radio-Essay „Alles umsonst im Netz?“ beschreibt der Berliner Dokumentarfilmer und Journalist Simon Brückner den Wandel in der Arbeitswelt der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Der Autor stellt die richtigen Fragen:
Warum können viele Kreative, trotz eines wachsenden Marktes, nicht mehr von ihrer Arbeit leben?

Warum steckt eine Branche, die vor rund einem Jahrzehnt noch als zukunftsträchtige Goldgrube galt, heute in einer tiefen Krise?

Warum sinken Budgets, brechen Preise ein und laufen Förderungen aus, obwohl Auftraggeber satte Gewinne machen und unsere Gesellschaft so reich ist?

Brückner beobachtet einen Markt, in der die kreative Intelligenz die Verlustseite bildet, während die technische Intelligenz gut verdient.

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