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Crowdsourcing: Innovatives Geschäfts­modell oder Früh­kapitalismus 4.0?

In der Debatte um die Digitalisierung der Arbeit wird immer wieder über Crowd-Sourcing diskutiert. Für die einen sind Onlinemarktplätze innovative Geschäftsmodelle, für die anderen ein Rückfall in frühkapitalistische Arbeitsverhältnisse.

In dem jüngsten Newsletter meines Berufsverbands, Allianz deutscher Designer (AGD), fand ich einen interessanten Link zu Arbeiten in der Wolke, einer Veranstaltung des Munich Center For Internet Research (MCIR). Der Podiumsdiskussion ging ein etwa 25-minütiger Vortrag von Prof. Dr. Martin Risak (Universität Wien) voraus, der sich vor allem mit arbeits- und sozialrechtlichen Fragen von Crowd-Sourcing befasste. Nach Risak ähnelt die Plattformökonomie einem „Spotmarkt für Arbeit, bei dem nur bezahlt wird, was auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Damit erodiert der Schutz des Arbeitsrechts…durch die Atomisierung früher durchgängiger Vertragsbedingungen…“. Sein Satz „Prekariat ist kein innovatives Geschäftsmodell“ bringt es auf den Punkt.

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Unternehmensberatung: Strategie Design

In der WUV war kürzlich (29.11.2016) zu lesen, dass die Unternehmensberatung Accenture die Londoner Kreativagentur Karmarama übernimmt. In jüngster Zeit häufen sich Meldungen über den Zukauf von Designkompetenz durch internationale Consultingfirmen.

Das Handelsblatt brachte dazu einen empfehlenswerten Artikel: „Prototyp statt Powerpoint“ (25.11.2016), nachzulesen im Online-Kiosk blendle.com. Darin beschreibt der Kölner Wirtschaftsjournalist Steffen Ermisch, wie wichtig Design für Unternehmensberatung ist.

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Semantisches Differential

Die Düsseldorfer Kommunikationsdesignerin Annika Lyndgrun stellt in ihrem lesenswerten Blogbeitrag: „Es soll ir­gend­wie mod­ern ausse­hen… – De­sign beschreiben“ eine Liste mit gegensätzlichen Begriffspaaren (z. B. elegant – rustikal) vor, die sie für die Kommunikation mit ihren Auftraggebern entwickelt hat.

In der AGD-Gruppe auf Xing bat sie um unsere Einschätzung und weitere Ideen.

Mein Kommentar vom 17.10.2016

Hallo Annika Lyndrun,

ich finde solche Listen super, weil man damit sehr schnell herausfinden kann, welche Einstellungen ein Auftraggeber hat und was er von mir und meiner Arbeit (Text/Gestaltung) erwartet.

Ihre Liste, mit den gegensätzlichen Adjektiven, erinnert mich an das Semantische Differential, das im Marketing eingesetzt wird. Ursprünglich stammt es aus der Psychologie und wurde von Charles Egerton Osgood entwickelt (C. E. Osgood, G. Suci, P. Tannenbaum: The Measurement of Meaning 1957).

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